er neue Name hatte nur kurze Zeit Bestand, denn Christian Peter Beuth war nicht nur ein verdienter Wirtschaftswissenschaftler, sondern als Mitglied der „Deutschen Tischgesellschaft“ auch ein Antisemit. Am 1. Oktober 2021 wird aus der Beuth-Hochschule die Berliner Hochschule für Technik (BHT). Aus diesem Anlass präsentiert sich die traditionsreiche Hochschule im Wedding mit einem neuen, bunten und abwechslungsreichen Corporate-Design – passend zum vielfältigen Studienangebot mit 72 Studiengängen und den 13.000 Studierenden aus über 132 Ländern. Motto: Studiere Zukunft!
Berliner Hochschule für Technik
Neben dem neuen Logo, neuen Farben und Formen wurden auch neue Schriften eingeführt. Verschiedene Schnitte der gesamten Case-Collection (bestehend aus Case, Case Text und Case Micro kommen im Corporate-Design der Hochschule je nach Bedarf zum Einsatz. Prof. Dr. Franziska Loh, Professorin für Gestaltung von Print- und Online-Medien und verantwortlich für das Redesign der Hochschule, war sofort überzeugt:
Durch die Case wird unser demokratisches und vielfältiges Selbstverständnis als Hochschule sichtbar. Wir laden alle Mitglieder der BHT ein, unsere Hochschule zu gestalten, Vielfalt zu leben und die Zukunft zu entwickeln – das gelingt besonders gut mit Hilfe des klaren und vertrauten Grundcharackters der Case-Familie.
Eine überraschend dominierende Rolle beim neuen Auftritt spielt die Micro-Version, die eigentlich für Kleingedrucktes unter 7 Punkt gedacht ist, aber durch ihre kantigen Buchstabendetails auch im Großen eine unverwechselbare Stimme hat. Prof. Dr. Franziska Loh begründet dies so:
Durch die Luftigkeit in der Laufweite klingen unsere Headlines noch sympathischer, der Bold-Schnitt gibt den Aussagen gleichzeitig Gewicht und die Eigenheiten beim i, r und j unterstreichen den individuellen Klang unserer Kommunikation.
Das Hochschulmagazin gönnt sich einen noch umfangreicheren Setzkasten. Neben einem breiten Spektrum aller optischen Größen und Schnitte der Case findet Jan Fromm’s erfrischende Serifenfamilie Nice Text (Light, Regular) für Lesetexte Anwendung. Selbst die Nice Poster soll bereits vereinzelt gesehen worden sein.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass im Juni 2023 ein großes Update der Superfamilie Case von Erik Spiekermann, Anja Meiners und Ralph du Carrois erschien. Im Vergleich zur ersten Version hat sich die Anzahl der Einzelschnitte von 32 auf 72 mehr als verdoppelt. Die Schnitte der Text- und Micro-Subfamilien wurden auf das breite Spektrum der Kernfamilie ausgeweitet. Die Harmonisierung der Strichstärken bringt feiner abgestufte Zwischenschnitte (neu: SemiLight, SemiBold, ExtraBold), das neu gezeichnete ExtraBlack-Extrem sowie dezente Anpassungen bestehender Strichstärken ins Spiel.
Die Bandbreite von einer superleichten Case Hairline zur kompromisslosen Fetten setzt neue kreative Kräfte frei, vor allem wenn man sich aus dem Angebot der Variable-Fonts bedient.
Zudem hat sich der Zeichenumfang verdoppelt. Grund dafür ist die Erweiterung um kyrillische, griechische, vietnamesische und afrikanisch-lateinische Zeichen sowie die neue Unicase-Funktion. Gerade die Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben (bei gleicher Buchstabenhöhe) lädt zum Experimentieren in Logos, Headlines und im Branding ein.