Eine besondere Bedeutung kommt dem Ursprungsentwurf Change Letter zu, mit dem die Berlin-Kampagne an den Start ging. Mit ihrem kontrastreichen Wechselspiel von Härte und Feinheit verleiht sie Texten und Headlines Nachdruck und Profil. Die konisch geformten Abstriche und die gewinkelten Diagonalen bei den Buchstaben A, M, V, W, v und w machen sie unverwechselbar. Ihr mit Slab-Serifen angereicherter Schreibmaschinen-Look trägt die dreizeiligen Kernaussagen der Kampagne und wird zum Setzkasten für alle Berlinerinnen und Berliner. Mit drei fixen Buchstabenbreiten verortet sie sich zwischen Monospace- und proportionalen Schriften und lässt mit ihr gesetzte Typografie stark und selbstbewusst erscheinen.
Der Wunsch des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, die Kampagnentypografie auf die allgemeine Kommunikation der Stadt zu übertragen, führte ein Jahr später zur Entwicklung von Change Sans, einer zweiten, etwas neutraler anmutenden Schriftfamilie, aber mit der gleichen Ausstattung wie die Letter: Regular, Bold, Italic und Bold Italic. 2010 wurde sie mit leichteren und kräftigeren Schnitten erweitert. Noch mal ihr Entwerfer: „Die Change Sans wurde für längere Texte entwickelt, mit proportionalen Breiten, der Grundschnitt etwas leichter und schmal laufend. Dies verleiht Texten einen angenehmen Grauwert für besseres Lesen und erhöht den Kontrast zwischen Regular und Bold. Auch die Kursive ist kontrastreich. Einige vertikale Stäbe sind gebogen. Die Neigung von 11° macht sie schnell und rhythmisch.“
Ein weiteres außergewöhnliches Feature ist die mit wachsender Strichstärke reduzierte Laufweite. Das bedeutet, ein fetter Schnitt wie ExtraBold nimmt weniger Platz ein als ein dünner Schnitt wie Light. Gleichzeitig wird ein harmonischerer Weißraum der Buchstabeninnenräume und -abstände erzielt.