Auf dem Höhepunkt der 2008 gestarteten Be-Berlin-Imagekampagne beschloss der Berliner Senat 2012 die Einführung eines neuen Corporate-Designs. Die alte Wort-Bild-Marke wurde durch das Be-Berlin-Logo ersetzt, auch der Dialograhmen (Sprechblase) hielt Einzug in den Corporate-Identity-Baukasten. Ziel des neuen Designs war ein einheitliches Erscheinungsbild für alle Berliner Verwaltungen und ihrer nachgeordneten Behörden, um die Wiedererkennung zu verbessern und die positive Außenwirkung zu stärken.
Ihr unverwechselbares Profil bekam die Berlin-Kampagne durch die 2008 entwickelte Schrift Change, entworfen von Alessio Leonardi. Die auffällige Slab-Serif trug in der ersten Phase der Kampagne die Werbebotschaften und wurde zum Setzkasten für alle Berlinerinnen und Berliner, die auf verschiedenen Kanälen dreizeilige Liebeserklärungen an ihre Stadt in die Be-Berlin-Sprechblase schrieben.
Der Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, die Kampagnentypografie für die Kommunikation der Stadt zu verwenden, führte zur Entwicklung der neutraleren Subfamilie Change Sans; die ursprüngliche Schrift im Schreibmaschinenstil bekam den Namen „Change Letter“. Change Sans wurde für längere Texte und Kleingedrucktes optimiert, mit proportionalen Breiten, einfacheren Buchstaben, schmal laufend und einem etwas leichteren Grundschnitt, um den Kontrast zwischen Regular und Bold zu verstärken.
In Kooperation mit Alessio Leonardi hat Fontwerk 2022 die Change-(Sans)-Subfamilie komplett überarbeitet und erweitert. Die Anzahl der Strichstärken hat sich von 5 auf 11 erweitert. Da Change als Variable-Font weiterentwickelt wurde, lassen sich heute sogar Hunderte von Strichstärken zwischen den Extremen Hairline und ExtraBlack einstellen.
Auch der Zeichenvorrat wurde im Hinblick auf aktuelle Standards ergänzt, inklusive der Glyphen für die nicht-lateinischen Sprachen kyrillisch, griechisch und vietnamesisch, die von erfahrenen Experten und Expertinnen überarbeitet, geprüft und getestet wurden. Schließlich erweitern Kapitälchen in allen Schnitten die typografische Vielfalt von Change.