Über die Beweggründe sagen sie selbst: „Wir haben uns auf unterschiedliche Art und Weise und zu verschiedenen Zeiten als lesbisch bekannt und fanden irgendwann über unsere Liebe zu WMN (sprich: women) und unsere Interesse an der Kultur marginalisierter Gemeinschaften zusammen“.
Die Zeitschrift MWN kuratiert und teilt die Arbeiten von Menschen, die sich als lesbisch identifizieren, um einen Austausch über verschiedene Stile einer Identifikation zu initiieren und das Wie und Warum zu diskutieren. WMN schaffe damit den „dringend benötigten Raum, um die Intimität, den Kampf, das Wunder und alles dazwischen zu zeigen, was es mit sich bringt, in diesen Zeiten eine Lesbe zu sein.“
Auf der Suche nach einer intimen, kämpferischen und leidenschaftlichen Schrift für das Magazin, die Website und die Werbemittel stießen sie auf Nikolai, der impulsivsten Schrift der Fontwerk-Library, entworfen von Franziska Weitgruber. Während ihres TypeMedia-Masterstudiums an der KABK in Den Haag setzte sie sich intensiv mit historischen Antiqua-Klassikern von William Morris und Nicolas Jenson auseinander, deren Wildheit sie faszinierte. Sie entwickelte eigene Interpretationen, die eine deutlich zeitgenössische Richtung einschlugen. Die Bandbreite der finalen, 24-schnittigen Familie, mit unterschiedlichen Breiten, exzentrischen Kursiven, Ornamenten und Alternativzeichen, macht Nikolai zu einer vielseitigen und selbstbewussten Headline-, Plakat- und Editorial-Schrift.
Dass Nikolai auch im Branding und Logo-Design bestens performt beweist die WMN-Redaktion unter anderem mit ihren Merchandise-Produkten, zum Beispiel dem WMN-DYKE-Shirt und den DYKE-Taschentüchern zum Beflaggen des eigenen Körpers. Auch auf dem Instagram-Kanal von WMN taucht Nikolai immer häufiger auf, zum Beispiel bei der Ankündigung von Aktionen oder einer neuen WMN-Ausgabe.
