Gabriel Richter
Gabriel Richter

„Die drei ??? Wir übernehmen jeden Fall.“ In Anbetracht seines breiten gestalterischen Spektrums könnte das Motto der beliebten Jugendbuch- und Hörspielserie durchaus Gabriel Richters eigener Leitspruch sein. Zum einen kennt er sich mit Punktuation aus, zum anderen finden sich Belege für Gabriels typografische Vielseitigkeit in einer Vielzahl von Projekten: vom Erstlingswerk FF Infra (vertrieben über Monotype) über seine über sein eigenes Label ‚nice to type‘ veröffentlichten Retailschriften (z.B. Massimo Grafia (mit Andreas Uebele), Neue Television (mit Klaus Richter) oder Takeoff) bis hin zu verschiedensten Custom-Jobs. So zeichnete er unter anderem die exklusive Rocky Beach Grotesque für die eingangs zitierten Detektive und die wegweisende Schrift für das irre oft preisgekrönte Orientierungssystem von serviceplan (jeweils im Auftrag des büro uebele). Alle Schriftentwürfe Gabriels eint ein besonderer nonkonformer Twist, der schwer zu greifen, aber auch von Laien zu spüren ist.

Gabriels Initialzündung für Schriftgestaltung entfachte während seines Studiums an der Fachhochschule Düsseldorf auf einem Workshop bei Jakob Runge und Max Kostopoulos. Ein mehrmonatiges Praktikum bei FontShop International manifestierte den eingeschlagenen Weg und knüpfte Kontakte, die beispielsweise zu einer engen Zusammenarbeit mit Christoph Koeberlin führten. So unterstützte er ihn unter anderem beim Ausbau der Pangea und gipfelt nun in der gemeinsamen Schrift Tausend (beide bei Fontwerk). Ein weiteres Praktikum beim legendären Stuttgarter büro uebele gab ihm die Möglichkeit, Grafik- und Typedesign zu verbinden und erklärt vielleicht die grafische Energie, die Gabriels Schriften entfalten.

Den Rat seines ehemaligen FontShop-Mentors Andreas Frohloff, „Wenn du denkst, das Komma ist lang genug, dann mach es länger.“, beherzigt Gabriel nicht nur in seinen stilistisch unterschiedlichsten Designs, er gibt ihn auch an die Studierenden der Hochschule Düsseldorf weiter, wo er seit 2016 selbst Typedesign lehrt. Inspiriert durch seinen früheren Dozenten, Daniel Fels, vermittelt Gabriel die Verbindung zwischen klaren Strukturen, Formverständnis und Offenheit aller Stile gegenüber. Hier begann auch seine gestalterische Laufbahn im Rahmen seines Studiums für Kommunikationsdesign.

Der in Japan sesshaft gewordene Black-Metal-Fan schließt heute kein musikalisches Genre mehr aus. Diese stilistische Offenheit verfolgt er auch bei Schriftwahl und -design und erweitert damit nun auch das Spektrum unseres Labels.