Regionale Preisgestaltung

amit wollen wir auch Regionen, denen bisher keine vergleichbar große Auswahl an professionellen Schriften zur Verfügung steht, hochwertige Fonts ermöglichen.

Nimmt man diesen Ansatz Ernst, gibt es dennoch ein Problem: für viele internationalen Kundinnen und Kunden bleibt unsere europäisch-basierte Preisgestaltung unerschwinglich. Bereits 70€ für einen Einzelschnitt sprengen in manchen Teilen der Welt das Budget. Mit dem Relaunch der Website vor einem Jahr nahmen wir uns daher vor, ein faireres Modell anzubieten.

Basierend auf den Kaufkraftparitätsdaten der Weltbank, der Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten sowie den Zusammenhang zwischen Wechselkurs und Preisniveau zwischen verschiedenen Ländern abbildet, entwickelten wir bis zum Sommer ein Konzept für regionale Preisgestaltung und testeten dieses zunächst im Checkout der Website für die Länder Afrikas. Später dehnten wir es auf Asien aus.

Ein Jahr nach dem Relaunch schalten wir das Programm nun weltweit frei.

Da Fontwerk in Deutschland beheimatet ist, orientiert sich unsere Preisgestaltung an unseren lokalen Kostenstrukturen. Unsere bisherigen Preise definieren wir demnach als Richtwert; sie entsprechen 100%. Die Weltbank richtet sich hierbei nach den Vereinigten Staaten.

Was bedeutet das für unseren Ansatz? Ein Beispiel: Eine Sache kostet in den USA 1,00$. Die selbe Sache kostet in Deutschland 0,77$, in Indien 0,24$. Wir multiplizieren 0,77 mit dem Faktor X (0,77 × X = 1). Dieser Faktor X ist der Quotient aus 1/0,77 ≈ 1,3. Die Werte für die einzelnen Länder werden mit diesem Faktor 1,3 multipliziert, für Indien entsprechend 0,24 × 1,3 ≈ 0,31. Indische Kundinnen und Kunden sehen und kaufen demnach zu mit diesem Faktor multiplizierten Preisen. Ein Einzelschnitt reduziert sich in diesem Beispiel auf 22€ statt 70€ (Rundung auf volle Beträge). Den größten Effekt hat die Orientierung an den Kaufkraftparitätsdaten der Weltbank aktuell auf die Länder Nigeria (85%), Ägypten (77%) und Burundi (76%).

Länder, bei denen der Effekt geringer als zehn Prozent ausfallen würde, berücksichtigen wir nicht. Aus rechtlichen Gründen entfallen zudem die Staaten der Europäischen Union. Da wir unsere Preise gleichzeitig für niemanden erhöhen wollen, fallen ebenso die Länder aus der geographischen Preisanpassung, die im aktuellen Ranking vor Deutschland stehen, z. B. Australien, Großbritannien, Israel, Kanada oder die USA.

Für jene Länder ändert sich im Checkout nichts, alle anderen sehen ihr via Geotargeting vorausgewähltes Land als Drop-Down-Menü. Da sich der Index über die Zeit signifikant ändern kann, werden wir die Faktoren mindestens jährlich aktualisieren.

Wir hoffen, mit diesem Modell den Lebensrealitäten aller unserer Kundinnen und Kunden noch besser entsprechen zu können. Wenn Du in den profitierenden Ländern lebst, lass uns gern wissen, ob das damit gelungen ist oder welche Maßnahmen gegebenfalls besser geeignet wären.

Ein Dank gilt auch unseren fabelhaften Designerinnen und Designern, die ohne Zögern dieses Projekt unterstützten.