icht nur die durchsichtigen, teils farbigen Kunststoffröhren und Terrarien hinterließen Eindruck beim Designer, die Tiere ebenso. Ihr zweifarbiges Fell animierte Joe Stitzlein, seine Schrift als entsprechend gefärbten Color-Font zu gestalten. Die abgerundeten Enden und die fetten Schriftschnitte erinnern an die markanten Pausbäckchen der Nager. Die Eigenschaften knuddelig und pummelig gelten daher gleichermaßen für Tier und Schrift. Die leichteren Schnitte wirken weniger verspielt und sind damit zum Beispiel als Logotype für junge Fashion-Brands denkbar.
Hamster
Hamster lässt langweilige Schriften alt aussehen.
Hamster ist eine versale Display-Schrift, auf der Belegung der Klein- finden sich Großbuchstaben mit getauschten Farben für zusätzliche Variationsmöglichkeiten. Die sechs Fonts von Thin bis ExtraBlack enthalten je fünf von der Illustratorin Laurie Schmitt gezeichnete Hamster-Figuren sowie 19 dekorative Ornamente.
Der Designer gibt diesen Tipp: „Die Dingbats, die sich zu Mustern zusammenfügen, sind elegant und verspielt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie als Tapeten oder in der Architektur verwendet werden.“ Als Beweis schenkt er uns eigens gestaltete „Bildschirm-Tapeten“, die hier heruntergeladen werden können.
Nutzerinnen und Nutzer können die Kolorierung der Fonts individuell bestimmen, um beispielsweise die speziellen Farben einer Marke, eines Events oder einer Fernsehserie abzubilden. „Wir wollten, dass die Schrift ein Ausdruck der Freude und des Vergnügens ist.“, erklärt Joe Stitzlein.
Wir wollten, dass die Schrift ein Ausdruck der Freude und des Vergnügens ist.
Daher ließ er Farbexpertin Leslie Stitzlein zusätzlich acht fixe Kombinationen definieren, einige davon farbenfroh und verspielt, einige dezent und elegant. Eine Nicht-Color-Font- und damit traditionell nutzbare Variante rundet die Palette ab. In Summe stehen zehn Variable- und 60 statische Fonts zur Verfügung, als Gesamtpaket zum Preis von drei Einzelschnitten – so macht schon der Kauf Spaß!
Technisch basieren die Fonts auf der COLR-V0-Technologie. Im Gegensatz zur neueren V1-Spezifikation funktioniert sie zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung einwandfrei in allen relevanten Browsern. Auf unserer eigens eingerichteten Microsite und mit Hilfe der kostenlosen Trial-Fonts darf man sich davon spielerisch überzeugen.
Wie bei einer noch jungen Technologie nicht unüblich, läuft die programmseitige Implementierung unterschiedlich schnell an. Während sie von Applikationen wie Microsoft Word längst unterstützt wird, arbeitet der Variable-Desktop-Font bisher nicht wie gewünscht in Adobes Creative Suite. Als Workaround statteten wir die statischen Fonts zusätzlich mit einer SVG-Table aus. Bis zur endgültigen Unterstützung der Color-Fonts-Spezifikation funktioniert damit alles auf bekannte Weise.
Die Hamster ist ein erfrischend verspielter Fun-Font voller typografischer Möglichkeiten und die perfekte Ergänzung für die Schriftsammlung aller Designerinnen und Designer, die zwar keine Nüsse, aber Fonts horten. Im Gegensatz zum knuffigen Vorbild muss diese(r) Hamster nicht einmal gefüttert werden … außer mit fröhlichen Ideen.