Fontspector ist eine auf der Programmiersprache Rust basierende Weiterentwicklung des bei Typedesignerinnen und -designern beliebten Fontbakery-Programms, welches noch auf Python basierte. Fontbakery wird es weiterhin geben, jedoch möglicherweise nicht mehr weiterentwickelt (inklusive unseres dortigen Profils). An seine Stelle tritt Fontspector, welches dank Rust – und der damit verbundenen Möglichkeit der Nutzung des offenen Standards WebAssembly – bedeutend nutzerfreundlicher und enorm viel leistungsfähiger ist.
Während Fontbakery für den Test eines einzelnen Fonts schon mal mehrere Minuten benötigte, kann Fontspector ganze Schriftfamilien in Sekundenschnelle auswerten. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, Rust und damit Fontspector als WebAssembly in eine Website einbinden zu können, was die Benutzerfreundlichkeit massiv erhöht. Mit Python und FontBakery waren mindestens rudimentäre Programmierkenntnisse nötig, denn erst nach der Installation von Python und FontBakery konnte es via ›Command-Line‹-Befehl genutzt werden. Das ist weiterhin mit Fontspector möglich, aber im Vordergrund steht eine Website (fonttools.github.io/fontspector), auf der Schriftdateien ohne Programmierkenntnisse bequem via ›Drag and Drop‹ getestet werden können.
Beide Programme sind keine offiziellen Google-Projekte, wurden in Teilen jedoch vom Tech-Giganten finanziert und von den Lead-Developern Simon Cozens (Fontspector) und Felipe Corrêa da Silva Sanches sowie Lasse Fister (beide Fontbakery) betreut, aber kleinere Organisationen und Einzelpersonen können die Entwicklung ebenso mit eigenen Mitteln in ihrem Sinne unterstützen. Das haben wir nun in Person unseres mittlerweile freiberuflich tätigen Freundes und Kollegen Olli Meier getan und würden uns freuen, wenn von unserem bescheidenen Beitrag vielfach Gebrauch gemacht würde.
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